Geschichte des Instituts für Hochfrequenztechnik
Das Institut für Hochfrequenztechnik (IHF) wurde am 1.4.1967 gegründet. Zu seinem ersten Leiter wurde Prof. Dr.-Ing. Alois Egger berufen, der bis zu diesem Zeitpunkt bei der Firma AEG-Telefunken in Backnang tätig war. Er war schon vorher mit der Universität Stuttgart als Lehrbeauftragter für Richtfunktechnik verbunden und widmete nach der Berufung seine ganze Kraft dem Aufbau der Forschung und der Lehre am neuen Lehrstuhl. Dabei prägten vornehmlich Aufgabenstellungen aus dem Bereich des Richtfunks die Forschungstätigkeit am Institut. Hierzu zählten vor allem Arbeiten auf dem Gebiet der Mikrowellenfilter, der Linearisierung von Leistungsverstärkern und der Anwendung von Hohlleiterschaltungen.
Obwohl der 1. April 1967 eindeutig als Gründungstag des Instituts für Hochfrequenztechnik feststeht, war der Bereich für höhere Frequenzen auch schon vorher an der damaligen TH Stuttgart vertreten. Seit dem Wintersemester 1966/67 gab es bereits das Institut für Höchstfrequenztechnik, dessen Leiter Prof. Dr.-Ing. J. Dosse war. Die Aktivitäten dieses Instituts waren jedoch mehr auf dem Gebiet der Halbleitertechnik konzentriert und so war es eine logische Konsequenz, dass mit dem Amtsantritt von Prof. Egger das Institut für Höchstfrequenztechnik in Institut für Halbleitertechnik umbenannt wurde.Zunächst war das IHF provisorisch im Benger-Bau in der Böblinger Str. untergebracht, konnte 1971 in den Bosch-Bau in der Seidenstr. 36 umziehen und fand ab dem 1.6.1983 in den Institutsneubauten der Fakultät Elektrotechnik auf dem Campus in Stuttgart-Vaihingen, Pfaffenwaldring 47 seine Bleibe.
Nach der Emeritierung von Prof. Egger übernahm Prof. Dr.-Ing. habil. Friedrich M. Landstorfer, wie sein Vorgänger ein "Meinke-Schüler", am 15.10.1986 die Leitung des Instituts. Seit seinem Amtsantritt konnte die Ausstattung des Instituts mit Messgeräten und EDV-Einrichtungen wesentlich verbessert werden. Von großer Bedeutung für experientelle Arbeiten war die Fertigstellung des Antennenmessraums im Jahre 1992. Einen besonderen Entwicklungsschub erfährt die Hochfrequenztechnik gegenwärtig durch die lawinenartig steigende Bedeutung der Mobilkommunikation. Anwendungen auf diesem Gebiet betreffen sowohl Sender, Empfänger und Antennen, als auch Prognose der Wellenausbreitung und Simulation von z.B. UMTS-Funkzellen.Als weiterer Schwerpunkt der Forschungsaktivitäten am Institut entstand in dieser Zeit die Entwicklung von numerischen Algorithmen für die Modellierung elektromagnetischer Felder. Mit der zunehmenden Nutzung von elektromagnetischen Wellen im Hochfrequenzbereich erwiesen sich Aspekte der Elektromagnetischen Verträglichkeit (EMV) zunehmend als Problem und das Institut beschäftigt sich seit vielen Jahren intensiv mit entsprechenden Fragestellungen, wobei insbesondere Methoden der elektromagnetischen Modellierung aber auch der Hochfrequenzmesstechnik zum Einsatz kommen. Neben rein technischen EMV-Problemen sind hier vor allem auch die Auswirkungen elektromagnetischer Felder auf biologische Systeme (EMVU) von großem Interesse.